Jahrelang konnte man im Bereich von Onlineshops und ähnlichen E-Commerce Projekten eine immer stärker werdende Orientierung des Designs an Usibilty- und Technikrelevanten Kriterien erkennen.
Doch damit scheint es nun vorüber, schaut man sich die neuesten Onlineshops von Louis Vouitton und Co. an. Hier dominiert das Design, die Pflege der Markenwerte. Flashanimationen auf kleinen, festen Seitenausschnitten beherrschen das Bild, aber unleserliche Texte und animierte Menus erschweren die Navigation und von Barrierefreiheit ist keine Spur.
Doch wie vertreibt man hochwertige Markenware im Internet, um Usability Aspekten zu genügen und dennoch ein hochwertiges Shopping-Gefühl und eine positive Markenwirkung zu erzielen? Am E-Commerce kommen auch die grossen Markeartikler nicht vorbei. Aber der Webauftritt sollte gut geplant sein. Schließlich stehen die neuen Onlineshops im Einkaufserlebnis in direktem Vergleich zu den exklusive Filialen in 1a Lagen der besten Einkaufsgegenden.
Orientierung an alten Werten
Vielleicht hilft ein Vergleich mit der Offline Welt. Schaut man sich den Hochglanzkatalog von BMW oder Prada an, und vergleicht mit den Prospekten von ALDI oder Praktiker, wird der Unterschied schnell klar: Dem bunten Layout weichen sorgfältig gewählte, gedeckte Farben, ein Produkt bekommt eine ganze Seite, statt ein Eckchen zwischen 20 anderen. Material und Verarbeitung sind wesentlich aufwendiger, und jedes Foto ist eine Kreation, bis ins Detail abgestimmt. Crosselling, Preishammer oder Sonderangebote sucht man im Edelkatalog vergeblich.
Alte Werte und neue Technik
Meiner Meinung nach darf man die Erfahrungen der Usability Optimierung nicht über Bord werfen. Mnn muss sie nutzen, um eine Basis zu schaffen, die sauber funktioniert und mit der jeder User zurecht kommt. Ganz schnell wird klar, dass der Darstellungsaufwand pro Produkt erheblich steigt, je hochwertiger die Darstellung sein soll. Hier ist hochwertiges Bildmaterial oder Videos und Animationen gefragt. Die Website sollte einen aufgeräumten und zurückhaltenden Rahmen bieten, damit Produktfotos voll zur Geltung kommen können. Das wird natürlich schwer, wenn man die ganzen Pflichtangaben bedenkt, die alleine durch das Deutsche Gesetz nötig sind, jedoch liegt wahrscheinlich genau hier die Kunst des Gestalters.